Amaranth hat viel Protein aber kein Gluten und ist so für bei einer Glutenunverträglichkeit zum Kochen geeigent. Wer sich gesundheitsbewusst ernähren möchte, sollte auf keinen Fall auf die Jahrtausende alte Kulturpflanze verzichten. Die schon von den alten Inkas, Maya und Azteken geschätzten Körner und Blätter vollbringen wahre Wunder, da sie viele für den menschlichen Körper wichtige Inhaltsstoffe haben.
Die Getreide ähnliche Pflanze war bei den Urvölkern derart beliebt, dass sie sogar bei rituellen Zeremonien eingesetzt wurde: Die Feiernden verspeisten aus dem Pseudo-Getreide geformte Figürchen wegen ihrer Kräfte spendenden Eigenschaften.
Die Amaranth Geschichte
Inhaltsverzeichnis
Der Name der Getreide ähnlichen Pflanze, die neben Bohnen und Mais das Grundnahrungsmittel der amerikanischen Urvölker war, heißt übersetzt „nicht welkend“ und „unsterblich“ und demonstriert eindrucksvoll, welche Eigenschaft sie besonders wertvoll machte: ihre lebensverlängernde Wirkung. Deshalb wurden die Körner gekocht und ihre Stängel wie Spinat verzehrt.
Die Wunden heilende Wirkung der Pflanze war den Inkas ebenfalls bekannt. Da die spanischen Eroberer die Kraft steigernden Eigenschaften der alten Kulturpflanze fürchteten, verboten sie den Inkas ihren Anbau. So geriet das Getreide ähnliche Gewächs bald in Vergessenheit.
Ob gepufft oder zum Kochen – Amaranth kaufen
Obwohl es fälschlicherweise oft zu den Getreide-Sorten gezählt wird, ist es kein Getreide, sondern gehört zur Familie der Fuchsschwanzgewächse. Sie sind hierzulande beliebte Zierpflanzen für Haus und Garten. Die unscheinbare, ursprünglich nur in Süd- und Mittelamerika beheimatete Pflanze wird mittlerweile auch in Europa, Indien, Nepal, Pakistan, den USA, Deutschland und Österreich angebaut.
In Asien dient Amaranth hauptsächlich der Bekämpfung der Mangelernährung, da sie einen hohen Gehalt an lebenswichtigen Nährstoffen, Vitaminen und Spurenelementen hat. Von den mehr als 60 Arten weltweit sind nur „Amaranthus cruentus“, „Amaranthus hypochondrius“ und „Amaranthus caudatus“ am besten für die Ernährung geeignet.
Die Pflanze
Bei ausreichender Versorgung mit Wasser und Nährstoffen kann das Pseudo-Getreide mehr als 2 Meter hoch werden. Die Pflanze ist Pfahl-Wurzler, zwei-keim-blättrig (alle Getreide-Sorten sind nur einkeimblättrig) und hat ovale, lanzettförmige Blätter. Besonders attraktiv sind ihre Blütenstände, die bis zu 90 Zentimeter groß werden: Sie leuchten in den Farben Gelb, Dunkelrot, Dunkelgrün und Orange.
Anpflanzen im eigenen Garten
Da Amaranth ausgesprochen anspruchslos ist, wächst sie sogar auf kargem Boden. Wer sie in seinem eigenen Garten ziehen möchte, kann das unbedenklich tun. Er sollte jedoch darauf achten, dass die Pflanze einen sonnigen Standort hat und sie vor Frost schützen, da Temperaturen unter 8 °C schädlich für sie sind.
Nach der Blüte im Juli/August werden die Blütenstände abgeschnitten und getrocknet. Dabei fallen die winzigen linsenförmigen Samen heraus. Die nussig und leicht bitter schmeckenden Körner werden von Hand gesammelt und zu Mehl und Schrot weiterverarbeitet. Die Blätter und Stängel des Drei-Farben-Fuchsschwanzgewächs können als Gemüse eingekocht werden. Für Gemüsegerichte werden ausschließlich junge Blätter verarbeitet: Die älteren schmecken zu bitter.
Amaranth kaufen
Zur Zubereitung von Speisen sollte grundsätzlich nur Körner aus biologisch-dynamischem Anbau verwendet werden. Das umfangreichste Sortiment an Produkten bietet die Firma Allos an. Erhältlich sind sie in allen gut sortierten Supermärkten, Bioläden, Naturkost-Läden und Reformhäusern. Allos bezieht seine Ware seit 1982 von südamerikanischen Bio-Anbau-Gebieten. In Deutschland wird das Pseudo-Getreide nur von einigen Bauern angebaut und ab Hof verkauft.
Viel Protein und kein Gluten
Was steckt drin?
Die Wunder-Pflanze der alten Völker Mittel- und Südamerikas enthält eine geballte Ladung an lebensnotwendigen Proteinen, da sie einen im Verhältnis zum Mehlkörper übergroßen Keimling hat: 75 % des Korns bestehen aus dem pflanzlichen Protein. In 100 Gramm des Pseudo-Getreides stecken 16 Gramm Eiweiß – mehr als doppelt soviel wie in Reis.
Außerdem handelt es sich dabei um sehr hochwertige Proteine: Lysin, Lecithin, Methionin und eine ausgewogene Mischung der restlichen essentiellen Aminosäuren. Sie sind besonders wichtig für den Körper und können ihm nur über die Nahrung zugeführt werden, da er sie nicht selbst herstellen kann. Lysin und Lecithin steigern die Gehirnleistung und Konzentrationsfähigkeit.
Ebenso hat das Scheingetreide einen sehr hohen Gehalt an Eisen, Magnesium, Kalzium, Zink und Kalium. Die in ihm enthaltenen Proteine sind sogar noch höherwertiger als Fisch-Eiweiß. Außerdem verfügt es über einen hohen Anteil an Vitaminen des B-Komplexes und an Vitamin E.
Vegetarier und Veganer
Wegen ihrer vielen positiven Eigenschaften ist Amaranth für verschiedene Ernährungsarten gut geeignet: für die vegane und vegetarische, die glutenfreie, die fettarme, die ballaststoffreiche Ernährung und die Vollwert Ernährung.
Ideale Ergänzung des vegetarischen oder veganen Speiseplans ist die Pseudo-Cerealie deshalb, weil sie einen hohen Gehalt an hochwertigen Pflanzen-Proteinen und gesunden Fettsäuren hat. Menschen, die auf Eier, Fleisch und Fisch verzichten, können mit ihr Proteinmangel vorbeugen. Außerdem enthalten viele Gemüsesorten wie beispielsweise Kartoffeln nicht genug pflanzliches Eiweiß, um sich ausschließlich von ihnen ernähren zu können.
Auch dem bei Veganern und Vegetariern häufig vorkommenden Lysin Mangel kann so wirkungsvoll vorgebeugt werden. Menschen, die sich glutenfrei ernähren müssen, da sie an Zöliakie (Sprue) leiden, können die winzig kleinen Körner bedenkenlos zu sich nehmen, da sie das Allergen nicht enthalten.
Gesunde Ernährung
Wer fettarme und ballaststoffreiche Kost vorzieht, dem seien die wertvollen Körner ebenfalls empfohlen: Sie schützen wegen ihres hohen Anteils an mehrfach ungesättigten Fettsäuren und Magnesium die Herzkranzgefäße und senken den überhöhten Cholesterinspiegel. 70 Prozent des Korns bestehen aus den gesunden Fettsäuren, zu denen insbesondere Linolsäure und Alpha-Linolensäure gehören (eine Omega-3 Fettsäure). Wegen ihres hohen Ballaststoff-Gehalts – die Samen haben 33 Prozent mehr Ballaststoffe als Vollkorn-Weizen – fördern sie noch zusätzlich die Verdauung. Außerdem machen sie schnell satt, sodass sie sogar Bestandteil von Reduktionsdiäten sein können.
Zubereitung – Müsli und Brot
Amaranth sollte vor jeder Zubereitung gründlich gewaschen werden, da sie viele Bitterstoffe enthalten. Es empfiehlt sich, dafür ein Haarsieb aus Edelstahl oder einen Einweg Kaffeefilter aus Papier zu verwenden.
Auch für die Vollwert-Küche eignen sich die Körner der gesunden Kulturpflanze. Wer sie zu Mehl oder Schrot verarbeiten möchte, sollte jedoch immer nur soviel zerkleinern, wie er für die nächste Mahlzeit benötigt, da diese Produkte schnell ranzig werden. Die Samen werden gekocht, zu Brot, Brötchen, Kuchen und Keksen gebacken, und zu Müsli (gepuffte Körner), Suppen, Aufläufen, Nudeln, Bratlingen und Beilagen verarbeitet.
Beim Backen wird ein Teil der Pseudo-Cerealie mit zwei Teilen Getreidemehl gemischt, da der Teig sonst wegen des fehlenden Kleber-Eiweißes nicht aufgehen würde. Beim Kochen muss die dreifache Menge Wasser hinzugefügt werden. Nach etwa 30 Minuten ist das Gericht gar und muss dann noch eine Viertelstunde quellen.
Sogar als Soßen-Binder lässt sich das vielseitige Korn gut verwenden. Keimlinge lassen sich im häuslichen Keim-Gerät selbst ziehen: Die befeuchteten Körner treiben schon nach zwei Tagen aus.
Inhaltsstoffe
Eisengehalt
Der hohe Gehalt an Eisen verhindert Eisenmangel bei Frauen und die damit einhergehenden Beschwerden. Erzeugnisse erhöhen die körperliche Leistungsfähigkeit von Sportlern, da sie Energie liefern, die schnell vom Körper verarbeitet wird und lange zur Verfügung steht.
Kalzium
Auch der hohe Kalzium Gehalt – die Samen haben soviel Kalzium wie Milch – fördert die körperliche Ausdauer und sorgt für gesundes Knochenwachstum. Außerdem wirkt sich der überdurchschnittlich hohe Anteil an leicht verwertbarem Eisen, der dem von Hülsenfrüchten gleichkommt, positiv auf die Fitness aus.
Gesundheitsfördernde Wirkung
Die leicht nussig schmeckenden Körner sind nicht nur für Feinschmecker interessant, sondern auch für Menschen, die ihre Gesundheit gezielt verbessern möchten.
So unglaublich es auch klingen mag: Amaranth kann diverse Erkrankungen lindern und oft sogar auskurieren. Außerdem kann er auch vorbeugend eingesetzt werden.
Verdauung
Menschen mit Verstopfung hilft er wegen seiner verdauungsfördernden Wirkung genauso wie solchen, die unter Magenschmerzen, Magen-Übersäuerung und Aufstoßen leiden. Da diese Samen stark alkalisch sind, neutralisieren sie überschüssige Magensäure, die Schuld an der Magen-Übersäuerung sind. Sie stärken das menschliche Immunsystem und verhindern so schon im Vorfeld Erkrankungen.
Schwangerschaft
Nahrungsmittel mit diesen Samen, Schrot oder Mehl sind auch gut geeignet für Kinder, Jugendliche, Schwangere und Stillende. Kleinkinder unter zwei Jahren sollten allerdings keine Speisen konsumieren, da die in ihnen enthaltenen Bitterstoffe für sie gesundheitsschädigend sind.
Erschöpfung und Leistungsfähigkeit
Amaranth hilft darüber hinaus bei Nervosität, Erschöpfungszuständen und Schlaflosigkeit, unter denen heutzutage sehr viele Menschen leiden. Sie wirkt Stress abbauend, entspannt und erhöht aufgrund ihres hohen Lecithin Gehalts die Leistungsfähigkeit des Gehirns: Erinnerungsvermögen, Konzentrationsfähigkeit und Aufmerksamkeit werden gesteigert.
Wer das Nahrungsergänzungsmittel auf seinem Speiseplan hat, beugt Atemwegserkrankungen vor oder lindert sie damit. Außerdem kann er mit Produkten Kopfschmerzen und Migräne wirkungsvoll bekämpfen.
Allgemeines Wohlbefinden und körperliche Fitness werden verbessert. Der Alterungsprozess der Körperzellen wird durch diese Produkte hinausgezögert.
Übrigens: Manche Futtermittel-Hersteller mischen das Fuchsschwanz-Gewächs dem Fertigfutter bei. Auch bei Hunden wirkt es gesundheitsfördernd. Es stärkt das Immunsystem und sorgt für glänzendes Fell und ein längeres und unbeschwerteres Leben. Wer seinem Vierbeiner etwas Gutes tun möchte, kann ihm auch selbst gekochte Samen ins Futter geben.