Revolution - Quinoa: Was hat es auf sich mit dem Pseudo-Getreide aus den Anden? Wer sich für die neuesten Lebensmitteltrends interessiert, kommt nicht um Quinoa (ausgesprochen „kinwa“) herum. Dieses Produkt, das vor einiger Zeit - wenn überhaupt - nur im Reformhaus erhältlich war, gibt es inzwischen auch im Supermarkt.
Eingeordnet ist es dort - botanisch gesehen nicht ganz korrekt - zwischen Reis und Couscous. Tatsächlich kann der Inkareis auf die selbe Weise wie diese Sättigungsbeilagen zubereitet werden, doch streng genommen ist es kein Getreide. Es stammt aus der Familie der Fuchsschwanzgewächse - und ist damit verblüffenderweise eng verwandt mit Pflanzen wie Spinat und roter Beete.
Was für den einen nur eine biologische Spitzfindigkeit ist, ist eine Offenbarung für Menschen mit Gluten-Unverträglichkeit: die Andenhirse, wie das Produkt aufgrund seiner geographischen Herkunft auch genannt wird, ist glutenfrei und damit ein willkommener Ersatz für Weizen und andere Produkte mit Gluten. Besonders gesund ist das Powerkorn auch aufgrund seines hohen Eiweiß-Anteils.
Quinoa - Herkunft und Verbreitung
Die Körner sind, anders als der aktuelle Hype um das „Pseudo-Getreide“ es vermuten lässt, keine Neuentdeckung. Bereits seit 6000 Jahren wird es angebaut und diente schon den Inkas und den Azteken als Grundnahrungsmittel. An den Hängen der Anden, wo viele Pflanzen aufgrund der geringen Sauerstoffsättigung der Luft nicht mehr wachsen können, ließ sich der Inkareis problemlos kultivieren.
Erst seit Mitte der 90er Jahre entdecken auch die Europäer dieses Lebensmittel. Zwar ist die Pflanze nicht sehr anspruchsvoll und gedeiht auch in Mitteleuropa, doch die Hauptanbaugebiete finden sich nach wie vor in Südamerika.
Quinoa kaufen - online oder offline
Inzwischen sollte es keine große Schwierigkeit mehr darstellen, das Produkt zu kaufen. Eine gute Anlaufstelle für den Bezug stellen Biosupermärkte sowie Reformhäuser dar. Da die Samen lange haltbar sind und nicht gekühlt werden müssen, ist der Bezug auch online möglich. Gerade falls die örtlichen Warenhäuser das Wunschprodukt nur sehr teuer anbieten, lohnt sich der Preisvergleich online.
Quechua gibt es in den unterschiedlichsten Darreichungsformen. Verbraucher sollten sich also gemäß des gewünschten Verwendungszwecks für ein Produkt unterschieden. Die Hersteller bieten zum Beispiel folgende Varianten an:
- im Kochbeutel
- Gepufft oder in Cornflakes-Form zum Verfeinern vom Müsli oder pur
- In Rot schmeckt es besonders kräftig
- Weiß dagegen eignet sich zum Testen, da er nur einen zarten Eigengeschmack hat
- Brauner hat einen nussigen Geschmack
- Bunter ist eine Mischung aus rotem, weißen, und braunem Samen der Pflanze
- Mehl zum Backen
Auf Fair Trade achten
Aufgrund der Nachfrage auf dem Weltmarkt seit den 90er Jahren stieg der Preis für das „Inkakorn“ rapide an. Damit auch die Anbauer von der Preissteigerung profitieren, gibt es heute oft auch die Möglichkeit, das Produkt "Fair Trade" zu kaufen. Hier werden die Anbauer am Gewinn beteiligt und erwirtschaften so ein menschenwürdiges Auskommen.
Die Rezepte und vielfältige Zubereitung
Die breite Produktpalette, in der das "Inkakorn" erhältlich ist, weist bereits darauf hin, wie vielfältig das „Pseudo-Getreide“ zubereitbar ist. Die Samen können ähnlich wie Reis in etwas Gemüsebrühe gekocht werden und dienen dann als Sättigungsbeilage, beispielsweise zu einer Gemüsepfanne, einem Curry, zu Fisch oder Fleisch.
Um einen besonders intensiven Geschmack zu erzielen, sollten die Samen vor der Zubereitung mit heißem Wasser abgewaschen werden. So werden die Bitterstoffe auf der Schale abgespült, und der feine eigene Geschmack kommt besser zur Geltung. Es ist auch möglich, die Samen vor dem Kochen kurz in Olivenöl anzurösten.
So vorbereitet, macht das "Inkakorn" auch in Salaten eine gute Figur. Egal ob mit Kichererbsen, Schafskäse, mit Rucola oder mit Rote Beete: Erlaubt ist, was gefällt. Das eigene Salat-Lieblingsrezept einmal mit diesem besonderen Produkt zu ergänzen, lohnt sich.
Backen mit dem Pseudo-Getreide
Das Mehl aus dem Samen hat ähnliche Eigenschaften wie Weizen, und kann demzufolge zu Brot, Pfannkuchen oder Gebäck weiterverarbeitet werden. Wenn eine Glutenunverträglichkeit vorliegt, fühlen sich viele Menschen eingeschränkt, weil sie bestimmte Lebensmittel meiden müssen. Mit dem Inkareis kann aber praktisch jedes Gebäck glutenfrei angepasst werden, indem Weizen durch das Erzeugnis ersetzt wird.
Bratlinge: ein leckerer Snack zuhause und unterwegs
Auch unter Veganern ist der Inkareis äußerst beliebt. Schließlich lässt sich mit dem Pseudo-Getreide aus den Anden das ein oder andere Gericht zaubern, das ganz ohne tierische Produkte auskommt und dennoch eine vollwertige Mahlzeit darstellt. Als Beispiel sind hier Bratlinge zu nennen. Hierzu gebe man zu den abgewaschenen und vorgekochten Samen ein Bindemittel - Veganer können z.B. Maisstärke benutzen - und mische kleingeraspeltes Gemüse sowie Kräuter und Gewürze nach eigenem Geschmack darunter.
Die Masse wird anschließend zu Bratlingen geformt und in Speiseöl angebraten. Die Bratlinge können auf einem Burger serviert werden, schmecken aber auch kalt als Snack, und sind damit auch eine tolle Idee für unterwegs: sie lassen sich unkompliziert in einer Lunchbox transportieren, und sind mit etwas Rohkost und einer Sauce auf Joghurtbasis die ideale Mahlzeit zum Vorbereiten.
Ideen für das Frühstück mit dem Inkakorn
Beim Frühstück scheiden sich die Geister: die einen fühlen sich nur wohl, wenn sie jeden Tag ihre Morgenroutine inklusive ihres geliebten Routinefrühstücks haben, anderen wird das schnell langweilig. Zum Glück können die Frühstücksideen mit dem Inkareis zu jeder beliebigen Tageszeit ausprobiert werden. Für ein ausgiebiges Sonntagsfrühstück bieten sich auch Pfannkuchen an.
Auch wenn man früh nicht so viel Zeit hat, kann man schon morgens das Erzeugnis der Fuchsschattenpflanze genießen. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Müsli aus gepufften Samen? Mit Milch oder Joghurt verrührt und frischem Obst angerichtet, versorgt diese Mahlzeit Frühaufsteher und Morgenmuffel gleichermaßen mit Nährstoffen, die fit machen.
Inhaltsstoffe und Nährwerte
Denn so unscheinbar die Samen auch aussehen, sie sind randvoll gefüllt mit gesunden Nährstoffen. Bereits erwähnt wurde der hohe Eiweißgehalt. Dies kommt vor allem Veganern und Vegetariern zu Gute, leiden sie doch oft an einem Eiweißmangel, der aus dem Verzicht von tierischem Proteinen resultiert.
Alle neun essentiellen Aminosäuren, die dem menschlichen Körper durch die Ernährung zugefügt werden müssen, sind im Inkakorn enthalten! Diese Tatsache ist auch für Sportler interessant, denn für den Muskelaufbau ist eine eiweißhaltige Ernährung erforderlich.
Zusätzlich versorgt das vorgestellte Produkt uns mit einer Vielzahl an Mineralstoffen und Vitaminen: Calcium, Magnesium, Eisen, Vitamin E, Vitamin B2 sowie Mangan und Kupfer stecken in dem Powerkorn.
Doch damit nicht genug: die Wunderpflanze enthält besonders viel Tryptophan, eine Aminosäure, die zur Herstellung von Serotonin notwendig ist. Serotonin ist ein Botenstoff, der im menschlichen Körper für Ausgeglichenheit und Glücksgefühle sorgt. Außerdem wird dem Erzeugnis des Fuchsschattengewächses eine krebsschützende Wirkung nachgesagt.
Lange satt mit wenig Kalorien
Das Inkakorn ist also eine vorzügliche Ergänzung für den vollwertigen und gesunden Speiseplan. Da sie äußerst kalorienarm ist, ist sie auch Abnehmwilligen und Figurbewussten zu empfehlen. 100 Gramm ungekochte Samen enthalten nicht einmal 400 Kalorien. Eine Portion von 100 g gekochten Samen hat nur 100 Kalorien!
Der hohe Ballaststoffgehalt sorgt für ein langfristiges Sättigungsgefühl. Damit verbunden ist auch der niedrige glykämische Index des Inkakorns: die Kohlenhydrate aus den Samen gelangen nach dem Verzehr nur langsam ins Blut; so bleibt der Blutzuckerspiegel konstant, was Heißhungerattacken verhindert.
Quinoa ist Glutenfrei
Glücklicherweise sind die Zeiten vorbei, in denen eine Zöliakie-Erkränkung eine immense Einschränkung bei der Auswahl der täglichen Speisen bewirkte. Heute können Menschen, die unter einer Gluten-Unverträglichkeit leiden, von einem immer größer werdenden Warenangebot profitieren.
Das Inkakorn spielt hier eine große Rolle, denn das „Pseudo-Getreide“ wird seinem Namen gerecht: als glutenfreier Ersatz für Weizen, Roggen und andere glutenhaltige Lebensmittel sorgt es dafür, dass der Verzicht für Zöliakie-Kranke aufgrund einer Vielzahl an Ersatzprodukte doch zumindest erträglicher wird.
Da es inzwischen in allen möglichen Variationen zu erhalten ist, können findige Köche altbekannte Rezepte an die eigenen Bedürfnisse anpassen, um eine glutenfreie Variante herzustellen.
Anbau und Samen
Die Pflanze ist äußerst anspruchslos, was die Wachstumsbedingungen betrifft: Kälte, karger Boden, oder ein niedriger Sauerstoffgehalt in der Luft stören sie kaum. Deswegen gedeiht sie nicht nur auf den Hängen der Anden in 4000 m Höhe, sondern auch in Mitteleuropa. Tatsächlich kann diese Wunderpflanze auch im heimischen Garten wachsen.
Wer ein gärtnerisches Projekt diesbezüglich starten möchte, benötigt Saatgut, welches online oder im Fachhandel erhältlich ist. Die Samen, die zur Weiterverarbeitung in der Küche gedacht sind, eignen sich nur bedingt, da bei ihrer industriellen Verarbeitung die Schale beschädigt wird.
Ein Vorteil in der eigenen Inka-Pflanze im Garten besteht auch in der Möglichkeit, die Blätter der Pflanze weiterzuverarbeiten. Sie ähneln Spinatblättern und können im Salat, als Grundlage für grüne Smoothies oder klassisch zum Gemüsebrei verarbeitet werden.
Eiweißreich, kalorienarm, reich an Nährstoffen
Quinoa ist gesünder als herkömmliche Getreide. Das liegt nicht nur daran, dass sich damit gesunde und kalorienarme Gerichte zaubern lassen, sondern auch am Fehlen von Klebereiweißen (den Gluten). Das macht das Produkt interessant für Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit.
Und auch für alle anderen stellt das „Andenkorn“ eine willkommene, schmackhafte und äußerst gesunde Abwechslung im Speiseplan dar, da das Inkakorn neben Ballaststoffen auch alle neun essentiellen Aminosäuren und jede Menge Vitamine und Mineralstoffe enthält. Die Zubereitung von den Samen ist vielfältig und einfach, so dass es wirklich keinen Grund gibt, einmal damit zu kochen und es selbst zu testen.